Treffen des Hayek-Clubs Frankfurt am Main
Montag, 18. März 2024
19:00 bis 22:00 Uhr
Prof. Dr. Werner Plumpe
Professor emeritus des Historischen Seminars der Goethe-Universität Frankfurt am Main,
Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
„Die gegenwärtigen Wirtschaftsprobleme in historischer
Perspektive: Eine beunruhigende Bilanz“
Wie lassen sich wirtschaftliche Krisen, zumindest jene der neueren Zeit, überwinden? Diese Frage stellt sich erst, wenn die Ursachen einer Krise benannt sind. Handelt es sich um die üblichen konjunkturellen Zyklen, so spricht viel dafür, bei einem intakten Ordnungsrahmen in der Krise ein Reinigungsphänomen zu sehen, dem in gewisser Hinsicht sogar dynamisierende Funktion zufallen kann. Ist die Krise auf erkennbare politische Fehler (etwa der Geld- und Finanzpolitik) rückführbar, ist die Therapie meist klar, wenn auch politisch nicht einfach durchzusetzen. Handelt es sich um Störungen infolge von Verwerfungen der internationalen Arbeitsteilung, aus welchen Gründen auch immer, so stellt sich die Frage nach den Bedingungen und Möglichkeiten einer (Wieder-)Herstellung einer funktionierenden internationalen/ globalen Arbeitsteilung.
Alle Krisenüberwindungen hängen indes entscheidend davon ab, ob und wie, mit Friedrich List gesprochen, in welcher Verfassung in den jeweiligen Volkswirtschaften die produktiven Kräfte sind, auf deren Nutzung es bei der Krisenüberwindung entscheidend ankommt. Im Vortrag sollen historische Beispiele gelingender und scheiternder Krisenüberwindung betrachtet und in diesem Lichte die Probleme der Gegenwart erörtert werden.
Herr Prof. Dr. Plumpe (69) studierte von 1973 bis 1980 Geschichte und Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, wo er von 1980 bis 1987 als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt war. 1985 wurde er in Bochum promoviert. 1994 erfolgte dort seine Habilitation. Herr Prof. Dr. Plumpe lehrte von 1997 bis 1999 als Vertretungsprofessor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Im Jahr 1998 hatte er eine Gastprofessur an der Keiō-Universität in Tokio inne. Von 1999 bis zur Emeritierung im Herbst 2022 lehrte Herr Prof. Dr. Plumpe als ordentlicher Professor Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Frankfurt.
Herr Prof. Dr. Plumpe war von 2008 bis 2012 Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD). Er ist u.a. Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG), Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Frankfurter Historischen Kommission.
Seine Forschungsschwerpunkte waren die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Neuzeit, die Unternehmens- und Industriegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die Geschichte der industriellen Beziehungen sowie die Geschichte des ökonomischen Denkens und der ökonomischen Theorien. Ihm wurde 2014 der Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik verliehen.
Er hat zahlreiche Bücher, etwa zur Unternehmensgeschichte, veröffentlicht. Sein jüngstes Buch ist „Das kalte Herz. Kapitalismus: Die Geschichte einer andauernden Revolution“ (Rowohlt, Berlin 2019). Im Herbst 2020 hat er es in einer gemeinsamen Veranstaltung von Hayek-Club und Students for Liberty Frankfurt vorgestellt.
19:00
19:30
19:45
20:30
21:00
22:00
Sektempfang
Begrüßung Dr. Clemens Christmann
Vortrag Prof. Dr. Werner Plumpe
Abendessen
Diskussion
Ende - Ausklang an der Bar
Siesmayerstraße 12, 60323 Frankfurt
oder im Parkhaus Palmengarten, Siesmayerstraße 61