F. A. v. Hayek

Friedrich August von Hayek

8. Mai 1899 (Wien) – 23. März 1992 (Freiburg im Breisgau)

Das Wirken von F. A. von Hayek ist in dem Beitrag über ihn auf wikipedia.org sehr treffend zusammengefasst. Hier einige Auszüge (Hervorhebungen durch den Hayek-Club Frankfurt e. V.):

„Von Hayek war er einer der bedeutendsten Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Hayek zählt zu den wichtigsten Denkern des Liberalismus im 20. Jahrhundert und gilt manchen Interpreten als wichtigster Vertreter des Neoliberalismus, auch wenn er sich selbst nie so bezeichnete.1974 erhielt er zusammen mit Gunnar Myrdal den von der Schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteten Preis für Wirtschaftswissenschaften.“
(Wikipedia)

„Politische Freiheit im Sinne von Demokratie, ‚innere‘ Freiheit, Freiheit im Sinne des Fehlens von Hindernissen für die Verwirklichung unserer Wünsche oder gar ‚Freiheit von‘ Furcht und Mangel haben wenig mit individueller Freiheit zu tun und stehen oft in Konflikt mit ihr … Die Freiheit, um die es sich hier handelt, die allein als allgemeines Prinzip der Politik dienen kann und die auch das ursprüngliche Ziel aller freiheitlichen Bewegungen war, besteht ausschließlich in der Abwesenheit von willkürlichem Zwang“
(Friedrich August von Hayek: ORDO – Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, Band 1960/61)

„Wir verdanken den Amerikanern eine große Bereicherung der Sprache durch den bezeichnenden Ausdruck „weasel-word“. So wie das kleine Raubtier, das auch wir Wiesel nennen, angeblich aus einem Ei allen Inhalt heraussaugen kann, ohne daß man dies nachher der leeren Schale anmerkt, so sind die Wiesel-Wörter jene, die, wenn man sie einem Wort hinzufügt, dieses Wort jedes Inhalts und jeder Bedeutung berauben. Ich glaube, das Wiesel-Wort par excellence ist das Wort sozial. Was es eigentlich heißt, weiß niemand. Wahr ist nur, daß eine soziale Marktwirtschaft keine Marktwirtschaft, ein sozialer Rechtsstaat kein Rechtsstaat, ein soziales Gewissen kein Gewissen, soziale Gerechtigkeit keine Gerechtigkeit – und ich fürchte auch, soziale Demokratie keine Demokratie ist.“
(Friedrich August von Hayek: Wissenschaft und Sozialismus. In: Gesammelte Schriften in deutscher Sprache: Abt. A, Aufsätze; Bd. 7. Mohr Siebeck, 2004, ISBN 3-16-148062-7, S.61f)

„Eine freie Gesellschaft setzt also für Hayek die Dominanz einer Ordnung der ersten Art und abstrakter Regeln voraus. Er befürwortet demnach eine starke Einschränkung und präzise Definition staatlicher Handlungsmöglichkeiten durch die Verfassung, um die Rechte des Individuums zu schützen. Als wichtigste Begrenzung der staatlichen Zwangsausübung betrachtet er, dass diese nur nach allgemeinen Regeln erfolgt, nie jedoch willkürlich. Das Problem sei nicht, wer über wen herrsche, sondern wie viel Herrschaft die Herrschenden überhaupt ausüben dürfen. Reine Demokratie ohne Beschränkungen staatlichen Handelns lehnt er ab, weil diese ebenfalls zu Unterdrückung tendiere („totalitäre Demokratie“). Insofern mag man seine Vorstellung einer Verfassung der Freiheit als Nomokratie bezeichnen. Ein solches System schließt nicht aus, dass die Wirtschaftstätigkeit reguliert wird, wenn die Regulierung nach allgemeinen Regeln erfolgt. Hayek lehnt damit Laissez-faire ab. Bestimmte Eingriffe wie Preiskontrollen oder der Versuch, soziale Gleichheit herzustellen, seien mit einer freien Gesellschaft jedoch nicht vereinbar.

Zu den Aufgaben des Staates gehören für Hayek:

  • Die Schaffung einer Rechtsordnung, die Vertragsfreiheit, Eigentum und Haftung beinhaltet
  • Die Bereitstellung öffentlicher Güter
  • Zertifizierungen und Informationen, die der Sicherheit und Gesundheit dienen
  • Die Erhebung von Steuern
  • Die Sicherung eines Mindesteinkommens“

(Wikipedia)


Hayek in der Literatur

Über Hayek in Kürze

Horn, Karen Ilse
Hayek für Jedermann, 256 S., FAZ-Buch, 2. Aufl., Frankfurt 2014

Hennecke, Hans Jörg
Friedrich August von Hayek zur Einführung, 191 S., 2. Aufl., Junius Verlag, Hamburg 2010

Klausinger, Hansjörg
Die größten Ökonomen: Friedrich A. von Hayek, 155 S., UVK Lucius UTB, Konstanz und München 2013

Habermann, Gerd (Hrsg.)
Philosophie der Freiheit, Ein Friedrich-August-von-Hayek-Brevier, 139 S., Ott Verlag, Thun 1999

 

Über Hayek ausführlicher

Hennecke, Hans Jörg
Friedrich August von Hayek, Die Tradition der Freiheit, 440 S., Verlag Wirtschaft und Finanzen, Düsseldorf 2000

Vanberg, Victor J.
Hayek Lesebuch, 340 S., Mohr Siebeck UTB, Tübingen 2011

Karabelas, Iris
Freiheit statt Sozialismus, Rezeption und Bedeutung Friedrich August von Hayeks in der Bundesrepublik, 250 S., Campus Verlag, Frankfurt/New York 2010

 

Einordnung Hayeks in das liberale Spektrum und Hayeks Wirkung

Kolev, Stefan
Neoliberale Staatsverständnisse im Vergleich, 319 S., Schriftenreihe der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, NF 14, Lucius & Lucius, Stuttgart 2013

Plickert, Philip
Wandlungen des Neoliberalismus. Eine Studie über Entwicklung und Ausstrahlung des Mont Pèlerin Society, 516 S., Schriftenreihe der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, NF 08, Lucius & Lucius, Stuttgart 2008

Schwarz, Gerhard; Wohlgemuth, Michael (Hrsg.)
Das Ringen um die Freiheit, „Die Verfassung der Freiheit“ nach 50 Jahren, 221 S., Progress Foundation, Verlag Neue Züricher Zeitung, Zürich 2011

 

Hayeks Werk in Auszügen

Hayeks gesammelte Schriften (auf Deutsch) sind erschienen bei Mohr Siebeck.

Aufsätze

Wirtschaftstheorie und Wissen. Aufsätze zur Erkenntnis- und Wissenschaftslehre. Herausgegeben von Viktor Vanberg 2007. VIII, 231 Seiten

Sozialwissenschaftliche Denker. Aufsätze zur Ideengeschichte. Herausgegeben von Alfred Bosch und Verena Veit-Bachmann (in Vorbereitung für 2015)

Entnationalisierung des Geldes. Schriften zur Währungspolitik und Währungsordnung. Herausgegeben von Alfred Bosch, Reinhold Veit † und Verena Veit-Bachmann 2011. VIII, 271 Seiten

Rechtsordnung und Handelnsordnung. Aufsätze zur Ordnungsökonomik. Herausgegeben von Manfred E. Streit 2003. VIII, 212 Seiten

Grundsätze einer liberalen Gesellschaftsordnung. Aufsätze zur Politischen Philosophie und Theorie. Herausgegeben von Viktor Vanberg, 2002. VIII, 322 Seiten

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Aufsätze zur Wirtschaftspolitik. Herausgegeben von Viktor Vanberg, 2001. VIII, 283 Seiten

Wissenschaft und Sozialismus. Aufsätze zur Sozialismuskritik. Herausgegeben von Manfred E. Streit, 2004. VIII, 222 Seiten

Preise und Produktion. Frühe Schriften zur Geldtheorie und Konjunkturtheorie. Herausgegeben von Hansjörg Klausinger (in Vorbereitung)

Schriften zu Geld und Konjunktur. Herausgegeben von Hansjörg Klausinger (in Vorbereitung)

Bücher

Der Weg zur Knechtschaft, Herausgegeben von Manfred E. Streit. Übersetzt von Eva Röpke, 2004. VI, 256 Seiten

Mißbrauch und Verfall der Vernunft. Ein Fragment. Herausgegeben von Viktor Vanberg , 3. A. 2004. VIII, 253 Seiten

Die Verfassung der Freiheit. Herausgegeben von Alfred Bosch und Reinhold Veit, 4., durchges. A. 2005. XX, 575 Seiten

Recht, Gesetz und Freiheit. Eine Neufassung der liberalen Grundsätze der Gerechtigkeit und der politischen Ökonomie. Herausgegeben von Viktor Vanberg. Übersetzt von Monika Streissler, 2003. XIX, 594 Seiten

Die sensorische Ordnung. Eine Untersuchung der Grundlagen der theoretischen Psychologie, Übersetzt und mit ergänzenden Beiträgen. Herausgegeben von Manfred E. Streit, 2006. XII, 276 Seiten

Die reine Theorie des Kapitals. Herausgegeben von Erich W. Streissler. Übersetzt von Monika Streissler, 2006. XXIX, 428 Seiten

Die verhängnisvolle Anmaßung. Die Irrtümer des Sozialismus. Herausgegeben von Viktor Vanberg. Übersetzt von Monika Streissler, 2011. XVI, 195 Seiten


Hayek im Internet

Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft e. V.
Die Website über Hayek mit umfangreichen Literaturangaben

Wikipedia

Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung (Deutschland)

Friedrich A. v. Hayek Institut (Österreich)

F. A. v. Hayek auf YouTube

Die Suche auf YouTube erbringt mit knapp 1000 Treffern eine Fülle von Interviews, Beschreibungen usw. Hier eine kleine – nicht repräsentative – Auswahl:

Life & Thought of Friedrich Hayek

als „Rap-Special“: „Fear the Boom and Bust“ a Hayek vs. Keynes Rap Anthem

Fight of the Century: Keynes vs. Hayek Round Two