Erklärung zum Streit in der Hayek-Gesellschaft

Beschluss des Vorstands des Hayek-Clubs Frankfurt am Main

Wir bedauern, dass Meinungsverschiedenheiten zwischen hochangesehenen und freiheitlich gesinnten Wissenschaftlern, Unternehmern, Publizisten und Politikern innerhalb der HayekGesellschaft zu einem heftigen sachlichen und auch persönlichen, zum Teil öffentlich ausgetragenen Disput geführt haben, in dessen Verlauf mehrere Dutzend Mitglieder ihren Austritt aus der Gesellschaft erklärt haben. Der Hayek-Club Frankfurt am Main ist rechtlich und organisatorisch unabhängig von der Hayek-Gesellschaft, aber dieser ideell verbunden.

Wir hätten es begrüßt, wenn die Diskussionen in der Hayek-Gesellschaft intern ausgetragenen worden wären und die Hayek-Gesellschaft nicht zu Unrecht unter einen falschen Generalverdacht gestellt worden wäre, der durch die Vorwürfe der ausgetretenen Vorsitzenden entstanden ist. Die Unterstellung einer Unterwandung durch „Reaktionäre“, wie es die ausgetretene Vorsitzende formulierte, trifft nach unserem Eindruck nicht zu. Vielmehr gibt es in der Hayek-Gesellschaft ein breites Spektrum an liberalen Meinungen, etwa von Ordoliberalen, Rechts- und Linksliberalen, christlichen Liberalen und auch wertkonservativen Liberalen. Alle Richtungen befruchten sich und tragen zu einem belebenden Diskurs um die liberalen Anliegen bei. Es kommt nun darauf an, wieder Brücken zwischen den unterschiedlichen Denkrichtungen zu schlagen.

Wir werden im Hayek-Club Frankfurt am Main wie bisher für die Freiheit eintreten, für sie werben und vor Gefährdungen der Freiheit warnen. Es geht uns um die Verbreitung der Idee einer „Verfassung der Freiheit“ – einem Grundanliegen Friedrich August von Hayeks. Dabei pflegen wir eine ergebnisoffene Debattenkultur. Links- und Rechtsliberale, Marktliberale, Nationalliberale, Sozialliberale, Neo- und Ordoliberale – sie alle und alle weiteren freiheitlich gesinnten Bürger sind bei uns willkommen und können ihre Argumente zur Diskussion stellen. Hingehen würden sich Illiberale und Kollektivisten bei uns nicht zuhause fühlen. Und wir sind und bleiben überparteilich.